Wohnumfeld Prinz-Eugen-Park, München
Ort: | München |
Auftraggeber*innen: | Landeshauptstadt München |
ARGE: | terra.nova LANDSCHAFTSARCHITEKTEN |
Planungszeitraum: | 2015-2023 |
Größe: | ca. 30ha |
Fotographie: | boris storz |
Der bestehende Charakter einer naturnahen, weitläufigen Wiesenlandschaft mit wertvollem Altbaumbestand wird zum Leitbild der übergeordneten Gestaltungsidee. Vorhandene Charakteristiken werden bewusst als Potential und Identität der neuen Parklandschaft weiterentwickelt und hervorgehoben.
Der die ehemalige Kaserne umschließende, nahezu hermetische Baum- und Heckensaum wird im Bereich der Wegeanschlüsse geöffnet und ermöglicht somit wichtige Blickbeziehungen zum Binnenraum. Ein differenziertes Wegenetz verbindet Parkräume, Wohnhöfe und öffentliche Straßen- und Platzräume gleichermaßen. Die übergeordneten Radwege werden direkt an die im Osten des Planungsgebietes liegende Fahrradhauptroute und das quartiersinterne Straßennetz angebunden.
RAHMEN UND MITTE
Naturhafte Wiesen und Kräutersäume entlang der bestehenden Gehölzstrukturen bestimmen die Atmosphäre des Parkrahmens. Vorhandene Biotope und Baumbestände, aber auch punktuelle Intensivnutzungen und Ergänzungspflanzungen mit heimischen Baumarten werden darin eingebettet. Dem naturhaften Wiesenraum des äußeren Parkrahmens steht der offene Parkraum der grünen Mitte des ‚Angerhains‘ mit großzügigen besonnten Rasenbereichen gegenüber. Als zentraler Erholungs- und Spielraum für Groß und Klein ist er von besonderer Bedeutung für das neue Quartier und wird durch einen Rundweg mit angelagerten Sitz- und Aufenthaltsbereichen und zwei großen Spielbereichen besonders betont.
PARKTEILE MIT CHARAKTER
Der Park unterteilt sich entsprechend der jeweilig vorgefundenen Potentiale in verschiedene Parkteile, deren Einzelcharakteristiken weiterentwickelt und gestärkt werden. Die Themen spiegeln sich sowohl in der räumlichen Atmosphäre als auch im Spiel- und Freizeitkonzept des Parks wieder.
GRÜNE HALLE
Im Norden bestimmen lineare Gehölzstrukturen und eine ausgeprägte Walltopographie den Parkrand. Die ehemalige Lärmschutzwand wird als linearer Raumabschluss in den Park integriert. Die offenen Wiesen bestückt mit einzelnen Holzdecks laden zum Verweilen ein.
BLÄULING WIESEN
Die Biotopentwicklungsfläche wird analog der Zielsetzungen des B-Planes weitläufig und extensiv belassen. Um den formulierten Zielen des Artenschutzes zu entsprechen werden bestehende Wiesen weitestgehend erhalten und langfristig entwickelt. Die Parkgestaltung nimmt sich an dieser Stelle zurück und gewährt mit minimalen punktuellen Highlights einen Zugang zum naturhaften Wiesenraum.
SPORTTERRASSEN
Der südlich gelegene Bereich ist geprägt von alten und wertvollen Einzelbäumen mit extensiven Wiesenflächen. Hierin eingebettet entsteht ein vielfältiges Angebot an Sport- und Freizeitnutzungen. Der nötige Lärmschutz wird durch das räumlich-topografische Konzept der abgesenkten Felder gewährleistet. Es entsteht ein idealer Parktreffpunkt für Jugendliche.
OBSTBAUMWIESEN
Die Fugen zwischen den Gebäudeclustern verbinden die äußeren Parkbereiche mit der grünen Mitte. Locker verteilte Obstgehölze ergänzen den Baumbestand zu Obstbaumwiesen, durch die schmale Parkwege führen und gleichzeitig die Wohncluster mit dem Park vernetzen. An den Wegkreuzungen werden trittsteinartig Bewohnertreff und Kleinkinderspiel angeordnet.
ANGERHAIN
Der ‚Angerhain’ wird zum zentralen Freiraumelement und Rückgrat des Prinz-Eugen-Parks. Der große, hainartige Baumbestand bestimmt den Charakter der grünen Mitte. Besonnte Bereiche mit Intensivrasen und schattige im Wechsel unterstreichen die sanfte Bestandstopographie und setzen diese als raumprägendes Gestaltungsmittel fort.
Am westlichen und östlichen Ende des langgestreckten Raums positionieren sich zwei intensiv gestaltete Spielbereiche. Zwischen großen Felsen sprudelt ein Wasserspielplatz, während am anderen Ende riesenhafte Holzstrukturen auf dem Kletterspielplatz zum Abenteuer einladen.