Freiheitsplatz
Hanau

Das landschaftsarchitektonisch- städtebauliche Konzept verfolgt zwei grundsätzliche Ziele, die als zusammenhängende Struktur gelesen werden.

Freiheitsplatz Hanau
Realisierung

Ort:Hanau (D)
Bauherr*innen:Hanau Infrastruktur und Service GmbH
Auftraggeber*innen:Schüssler-Plan Ingenieurgesellschaft mbH
Ansprechpartner*innen:Herr Klingebiel
Planungszeitraum:2012–2015
Größe:ca. 6.000m²
Paillettenschirme:Netzwerk Architekten, Darmstadt
Fotografie:Fotoatelier Holtschneider, Lohmar
Auszeichnungen:BDA Architekturpreis, „Martin-Elsaesser-Plakette“, 2018

Situation

Der heutige Freiheitsplatz liegt an der Nahtstelle von mittelalterlicher Altstadt und der barocken Stadterweiterung des 16.Jh. Der Platz befindet sich auf den Flächen der ehemaligen Fortifikationsanlagen der befestigten Innenstadt mit ihren grünen Wällen und Wassergräben. Sie sind in den historischen Stichen gut dokumentiert und durch archäologische Grabungen verifiziert. Der aktuelle Baufortschritt fördert immer neue Strukturen zu Tage und es werden sicher noch viele hinzukommen, die von der alten Stadtstruktur Hanau berichten können. Die letzte spürbare Zeitschicht des Freiheitsplatzes vor 1945 mit seiner Nutzung als Paradeplatz und der baumüberstandenen Esplanade bleibt im Osten durch das heutige Finanzamt, dem ehemaligen Kavaleriegebäude ablesbar. Mit dem neuen Einkaufszentrum `Forum Hanau` erhält die Stadt an der Naht zur Altstadt einen neuen städtebaulichen Akzent, der die hoch frequentierten Einzelhandelslagen mit Markt und Fußgängerzonen an den neuen Freiheitsplatz anbindet.

Konzept

Das landschaftsarchitektonisch- städtebauliche Konzept verfolgt zwei grundsätzliche Ziele. Zum einen soll der gesamte öffentliche Raum im Bereich des Forum Hanau, ZOB und südlicher Freiheitsplatz als zusammenhängende Struktur gelesen werden. Dies soll sowohl über ein einheitliches Pflastermaterial, als auch über eine einheitliche Gestaltung der Ausstattungselemente erreicht werden. Zum anderen erhalten Busbahnhof und südlicher Freiheitsplatz ein gemeinsames Gestaltungsthema. Als Neuinterpretation der Esplanade werden beide Bereiche mit Bäumen überstellt. In Ost-West Richtung stehen Reihen aus Tulpenbäumen, die mal eng und mal weiter zusammen stehen, wodurch unterschiedliche Räume entstehen und sich das Bild von Licht und Schatten verändert. Dieses Zusammenspiel erzeugt eine besondere Atmosphäre auf dem Platz. Zusätzlich wird der Platz an seinen Rändern mit Ausstattungselementen zum Sitzen und einem Garten vor dem Finanzamt ausgestattet. In der Mitte des Platzes wird ein Wasserspiel aus Fontänen die Blicke auf sich ziehen.

Ein besonderer Reiz liegt in der Gestaltung der Überdachungen am Busbahnhof. Netzwerkarchitekten entwickeln den so genannten `Paillettenschirm`, der formal das Baumthema des Platzes weiterspielt und den Witterungsschutz für die Fahrgäste gewährleistet.