Mit einem Augenzwinkern verleiten kleine Details in der Grafik zu freiwilligen Umwegen und Aufenthalt im Spiel- und Sportpark.
Sportpark
Lahr
| Ort: | Lahr (D) |
| Auftraggeber*innen: | LGS Lahr 2018 Gmbh |
| Ansprechparter*innen: | Herr de Haen |
| Planungszeitraum: | 2011-2018 |
| Gesamtgröße: | ca. 37.000m² |
| Fotografie | Fotoatelier Holtschneider, Lohmar & Laura Loewel, Leutkirch |
Die Park-Trilogie, bestehend aus Seepark (Bereich Stegmatten), Bürgerpark (Bereich Mauerfeld) und der Kleingartenpark Römerstraße, bildet, verbunden über das Brückenbauwerk „Brückenschlag“, das neue Naherholungsgebiet im Lahrer Westen.
Mit der Daueranlage der Landesgartenschau 2018 in Lahr entstehen Trittsteine von der Stadt in den Landschaftsraum. Die geplante Brücke überwindet die Zäsuren der vorhandenen Bundesstraßen B 36 und B3 und verbindet somit den neuen Seepark, als auch den angrenzenden Landschaftsraum mit der Stadt für Fuß- und Radwegverkehr an. So entsteht ein Anschluss der unmittelbaren Nachbarschaft, aber auch ein neuer Knoten- und Anziehungspunkt für die Region.
Der angrenzende Stadtteil Mietersheim bekommt durch die Erschließung der zuvor landwirtschaftlich genutzten Flächen, einen stärkeren Anschluss an den Lahrer Westen. Auch das Schulquartier am Mauerweg/Otto-Hahn-Straße sowie das Wohnquartier Kanadaring werden durch den neuen Naherholungsraum aufgewertet. Neben der neuen Aufenthaltsqualität entsteht ein Raum zur öffentlichen Kommunikation und Begegnung im Westen der Stadt.
Über die angrenzenden Quartiere und die Stadt Lahr hinaus, spielt die neue Park-Trilogie für die gesamte Region eine große Rolle. Die drei Parkteile vereinen ein breites Spektrum an Nutzungen und bieten damit Handlungsspielräume für unterschiedliche Besuchergruppen.
Die Park-Triologie
Der naturnahe Landschaftspark Seepark überzeugt durch den neu angelegten Landschaftssee mit Badenutzung und seinen weitläufigen Wiesenflächen. Damit entsteht ein Raum, der, trotz Stadtnähe, ein intensives Naturerlebnis möglich macht.
Dem gegenüber steht der Bürgerpark. Hier lädt der Stadtgarten Vicus mit seinem klassischen Parkcharakter, in Anlehnung an die Römer in der Lahrer Geschichte, zum schlendern und beobachten ein. Der dynamische Spiel- und Sportpark im Bürgerpark ist dagegen Treffpunkt für Vereins- und Individualsportler.
Als dritten Teil komplettiert der Kleingartenpark Römerstraße das Nutzungsangebot des Landesgartenschaugeländes. Hier stehen neben der privaten Parzellenbewirtschaftung, der nachbarschaftliche Austausch und die Gemeinschaft im Mittelpunkt.
Trotz unterschiedlicher Charaktere der drei Parkteile, tauchen in allen Bereichen wiederkehrende Elemente auf. Konzeptionell verstärkt sich dadurch der Zusammenhalt der drei Bereiche. Vor Ort bieten die wiederholt auftauchenden Elemente eine gute Orientierung für den Nutzer. Zu diesen Elementen gehören unter anderem der Rundweg, als übergeordnete Ringerschließung der Areale sowie die sich unterordnenden Wege. Im Pflanzkonzept der einzelnen Parkteile tritt immer wieder der Saum auf. Die im Raster stehenden Bäume bilden den vegetativen Rahmen der einzelnen Parkteile und verdeutlichen gleichzeitig ihre Zusammengehörigkeit.
Spiel- und Sportpark
Der Spiel- und Sportpark steht für Dynamik, Vereins- und Individualsport im Bürgerpark. Die bestehenden Sportnutzungen des Sportparks Lahr und der Ortenauhalle werden westlich des Blockheizkraftwerks thematisch weitergeführt und in einem übergeordneten Gestaltungskonzept verortet.
Großflächige Sportfelder aus Kunst- und Echtrasen, ein Kletterturm des Deutschen Alpenvereins, sowie ein Multifuntionsspielfeld und ein Spielangebot sind hier in einer homogenen Asphaltfläche eingefasst. Das Addieren grafischer Muster auf dem glatten Asphalt erweitert die Nutzung der befestigten Fläche über die reine Funktion der Erschließung hinaus. Die grafischen Muster dienen zur Orientierung und leiten die Sportler durch den Park. Mit einem Augenzwinkern verleiten kleine Details in der Grafik zu freiwilligen Umwegen und Aufenthalt im Spiel- und Sportpark.
Treffpunkte in diesem Parkteil bieten die Ruhezonen. Die 19 mal 19 Meter großen Baumhaine aus Vogel-Kirschen (Prunus avium `Planea´) laden unter ihr Laubdach ein und ermöglichen ein „Time-out“ im Schatten.
Die Allee des Sports ist das Rückgrat des neuen Sportparks. 15 Japanische Blütenkirschen (Prunus serrulata) begleiten den östlichen Teil des Rundweges im Bürgerpark und trennen die neuen Sportfreianlagen von dem fließenden und ruhenden Verkehr östlich des Rundweges. Als geschützte Erschließungsachse dient sie nur Pflege- und Rettungsfahrzeugen. Ebenso gewährt sie die Zufahrt zum bestehenden Blockheizkraftwerk.
Architektonische Themen, wie ein Sporthallenkomplex im Südosten des Geländes und ein Baufeld, für beispielsweise eine Kindertagesstätte im Nordwesten, sind konzeptionell im Spiel- und Sportpark verortet.