Schul-und Leistungssport-
zentrum
Berlin

Bestandssitation

Das Schul- und Leistungssportzentrum Berlin ist Teil des Sportforums Hohenschönhausen. Als Berliner Olympiastützpunkt hat es überregionale Bedeutung für die Ausbildung künftiger Leistungssportler. Durch die Ganztagsbetreuung aller Altersstufen, die vorhandenen Wohnheime und Internate, hat das Schul- und Sportzentrum außerdem einen außerschulischen Anspruch zu erfüllen. Dies sollte sich vor allem in der Aufenthaltsqualität der Außenanlagen widerspiegeln.

Eine städtebauliche Verknüpfung ist durch das heterogene Umfeld nicht gegeben. Durch die direkten Nachbarschaften bestehend aus Kleingärten, Wohnbebauung und Friedhof entsteht eine inselartige Lage des Grundstückes, das lediglich über die Fritz– Lesch Straße an das südlich angrenzende Sportforum angebunden ist.

Die inselartige Lage bietet allerdings die Möglichkeit für das Schul- und Leistungssportzentrum eine eigene Identität in Form eines Sportcampus als Teil des Sportforums Hohenschönhausen zu entwickeln.

Konzeption

Weite Rasen- und Sportflächen dominieren das Bild der Freianlagen. Der fragmentarisch vorhandene lockere Baumrahmen um das Gelände wird ergänzt und vervollständigt, um die räumliche Grenze des Sportcampus zu definieren. Ein orthogonales Wegenetz basiert auf der städtebaulichen Anordnung der Gebäude und der Sportanlagen. Durch das Wegenetz werden alle Einrichtungen optimal erschlossen.

Durch die kompakte Anordnung der Sporthallen sowie der Arrondierung des Schulgebäudes, entsteht ein räumlich reizvoller Sportcampus mit einem zentralen Campusplatz als neue Mitte. Der neue Campusplatz liegt am Schnittpunkt der zentralen Einrichtungen des Campus zwischen den Sporthallen, der Bibliothek und der Mensa.

Der Campusplatz

Die Platzsitation teilt sich in zwei unterschiedliche Niveaus und ist durch eine Treppenanlage miteinander verbunden. Der östliche Teil ist an die Bestandshöhe der Fritz-Lesch-Straße angepasst, der westliche Teil liegt ca. 1,80 m tiefer und ist an das Untergeschoss des Erweiterungsbaus angeschlossen. Eine behindertengerechte Erschließung ist durch eine Rampenanlage gewährleistet.
Die räumliche Begrenzung des Platzes durch die Baukörper wird durch einen Baumhain auf der Ostseite des Platzes ergänzt. Dadurch entstehen unterschiedliche Aufenthalts- und Nutzungsqualitäten auf dem Campusplatz. In der Unterrichtszeit dient der Platz zudem als ergänzende Schulhoffläche. Durch die Schulerweiterung entsteht, ergänzend zu den kleineren vorhandenen Schulhöfen, eine neue große, räumlich abgeschlossene Schulhoffläche im Innern der Anlage. Durch die Ergänzung der bestehenden Schule ergibt sich eine unterschiedliche Höhenlage des Schulhofes.

Der östliche Teil des Schulhofes liegt auf dem Eingangsniveau der bestehenden Schule und des Haupteinganges. Er dient als Außenbestuhlungsfläche für die Mensa. Der größere westliche Teil des Schulhofes liegt ein Geschoss tiefer und wird über den Neubau sowie über eine Freitreppe am Verbindungsgang der Gebäudeteile erschlossen. Diese dient gleichzeitig als
Sitzgelegenheit.

Die Innenhöfe

Die vorhandenen maroden Innenhöfe werden neu gestaltet. Sie dienen zukünftig als Aufenthaltsbereich sowie als Klassenraum im Freien. Der zusätzlich durch den Erweiterungsbau entstehende westliche Innenhof ist an die Werkräume des Schulgebäudes angeschlossen und wird inhaltlich ebenfalls diesen Räumen zugeordnet. Er dient als Werk- und Ausstellungshof.
Der jetzige Haupteingang des Schul- und Sportzentrums an der Fritz–Lesch-Straße wird beibehalten und aufgewertet. Ein großzügiger Vorplatz markiert in angemessener Weise den Haupteingang des neuen Sportcampus. Ein Band aus Pflanzstreifen, welches sich in den Beeten des Schulhofes fortsetzt, markiert die Grenze zum funktionalen Anlieferbereich der Schule. In diesem funktionalen Bereich zwischen dem Vorplatz und dem Campusplatz werden zudem 7 Behindertenstellplätze und 114 Fahrradstellplätze angeordnet. Die Anlieferung und Zufahrt für PKW erfolgt wie bisher über die Einfahrt an der Fritz- Lesch Straße. In diesem Bereich werden alle funktionalen Anforderungen gebündelt angeordnet.

Die nach dem Bedarfsprogramm geforderten Sportanlagen befinden sich im Nordwesten des Schulgeländes. Durch die gebündelte Anordnung ist eine optimale Aufsicht der Lehrer während des Sportunterrichts gewährleistet.
Ein separater Bereich mit Spielgeräten für die Schüler der Grundstufe befindet sich westlich des Schulgebäudes.

Die neu zu gestaltenden Bereiche des Schulgeländes schließen an die kürzlich fertiggestellten Bereiche der Internatsgebäude sowie an den südlichen Bereich des Bestandsbaus an. Die ganzheitliche Umzäunung des Schulgeländes bleibt bestehen und wird in einigen Bereichen erneuert und angepasst.

Schul-und Leistungssportzentrum
Realisierung

Ort:Berlin (D)
Auftraggeber*innen:Senatsverwaltung Berlin
Ansprechpartner*innen:Frau Schich
Planungszeitraum:2008–2015
Größe:ca. 25.000 m²
Architektur:mvm architekt + starke architektur
FotografieFotoatelier Holtschneider