Studentisches Wohnen
Lodyweg Hannover

Durch die Ausrichtung der neuen Gebäudestrukturen entsteht ein innerer geschützter Raum, ähnlich eines Patios, der als Bewegungs- und Aufenthaltsort von den Studierenden genutzt werden soll.

Studentenwohnheim Lodyweg
Realisierung, 1. Preis

Ort:Hannover (D)
Auftraggeber*innen:Studierendenwerk Hannover
Ansprechpartner*innen:Herr Lohse
Planungszeitraum:2014–2017
Größe:4.800 m²
Fotografie:Steinprinz Fotodesign & Fotoatelier Holtschneider, Lohmar
Architektur:ACMS Architekten, Wuppertal

Das Grundstück für den Neubau des Studentenwohnheims am Lodyweg hat, neben seiner schwierigen Lage am Bremer Damm, den großen Vorteil in unmittelbarer Nähe zum Hauptgebäude der Leibniz Universität Hannover zu liegen. Außerdem hat das Areal, mit seinem gewachsenen Gehölzbestand und dem direkten Bezug zum Georgengarten der Herrenhäuser Gärten, großes Potential für die Studierenden zu einem Ort mit Lebensqualität zu werden.

Konzept

Die städtebauliche Setzung der vier Gebäudekörper auf dem Grundstück ist so gewählt, dass ein zentraler Raum entsteht, der von den Studierenden als Bewegungsraum im direkten Gebäudeumfeld genutzt werden kann.

Entwurf

Das neue Gebäude-Ensamble des Studentenwohnheims befindet sich zusammen mit den gebäudenahen Freiflächen im südwestlichen Bereich des bestehenden Studentenwohnheims und soll zukünftige über den angrenzenden Lodyweg erschlossen werden. Die neuen Freiflächen integrieren sich optimal in das bestehende grüne Umfeld. Der Baumbestand wird gezielt ausgelichtet und an sinnvollen Stellen durch Neupflanzung von Solitärbäumen ergänzt.

Durch die Ausrichtung der neuen Gebäudestrukturen entsteht ein innerer geschützter Raum, ähnlich eines Patios, der als Bewegungs- und Aufenthaltsort von den Studierenden genutzt werden soll. Durch Einbeziehen der vorhandenen Geländemodellierung wird die Wahrnehmung eines ruhigen und eingebetteten Treffpunkts zusätzlich unterstützt.

Neben den umliegenden Grünstrukturen, samt der weitläufigen Herrenhäuser Gärten, soll ein, in der Fläche des Platzes, tiefer liegender, mit Sitzstufen eingefasster, weicher Bereich aus wassergebundener Wegedecke den Studierenden viele Möglichkeiten der Freizeitgestaltung, wie Boule, Grillen oder chillen, bieten. Eine Verdichtung, mit Sitzauflagen und Sitzelement, an der nach Süden ausgerichteten Seite gibt dem Ort eine weitere Aufenthaltsqualität.

Die neue zentrale Adresse ermöglicht eine schnelle Orientierung und leichte Erreichbarkeit zu den einzelne Gebäuden. Diese können barrierefrei von Norden, bzw. Westen über den Lodyweg, sowie von Süden und Osten kommenden von der Morwegsgasse erreicht werden. Der neu entstehende tiefer liegende Patio kann über locker verteilte Stufen erreicht werden.

Als ausgewogener Gegenpart zu dem steinernen Inneren dienen die umlaufenden Grünstrukturen und schaffen einen fließenden Übergang zum angrenzenden Georgengarten. Dadurch entstehen zwei grundsätzlich verschiedene Qualitäten – befestigter Hof gegenüber Baum- und Grünstrukturen – und daraus resultierend diverse unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten im Freiraum. Der in Richtung Süden zum viel befahrenen Bremer Damm dichtere Baumbestand schafft einen ausreichenden Puffer und wird durch Neupflanzung gezielt verdichtet. Die Unterpflanzungen und Sträucher werden durch Wildstauden und Schattenrasen ausgetauscht wodurch die Grünstrukturen einen ruhig anmutenden Parkcharakter bekommen.

Die Fahrradständer werden dezentral an den verschiedenen Zugängen zu den einzelnen Gebäuden verteilt und sind aus allen Richtungen gut erreichbar.

Kleinere Pollerleuchten entlang der Zuwegung zu den Studentenwohnheimen dienen der Beleuchtung des Areals. Der innere Patio wird durch indirekte Beleuchtung, z. B. Bodenstrahler, charmant in Szene gesetzt.

Im Westen, entlang des Lodywegs, werden 7 Stellplatzmöglichkeiten diskret in die Grünflächen integriert. Die übergeordnete Freiraumvernetzung sowie die Rad- und Fußwegverbindung in Richtung Universität werden erhalten und gestärkt.

Durch den tiefer liegenden Platz kann die nötige Retentionsfläche im Überschwemmungsfall nachgewiesen werden.