Neubau AachenMünchener Direktionsgebäude
Realisierung
Ort: | Aachen (D) |
Auftraggeber*innen: | AMB Generali |
Ansprechpartner*innen: | Frau Bederke |
Planungszeitraum: | 2006-2010 |
Größe: | ca. 16.800 m² |
Architektur: | kadawittfeldarchitektur, Aachen |
Fotografie: | Fotoatelier2 Holtschneider & Peetz, Köln |
Robert Mehl, Aachen | |
Auszeichnungen: | Auszeichnung guter Bauten 2010 – BDA Aachen |
Das Konzept des Neubauvorhabens besteht aus einer mäandrierenden Abfolge sehr differenzierter Baukörper, die über einen gemeinsamen „Boulevard“ durchgängig miteinander und mit dem bestehenden Hochhaus der AachenMünchener verbunden sind.
Der Boulevard beginnt am Erschließungskern des Hochhauses der Aureliusstraße und damit auf dem Dach der vorhandenen zweigeschossigen Parkgarage. Er verläuft als heller, fließender Raum mit sehr unterschiedlicher Orientierung und Dimensionierung über die Borngasse hinweg bis zum neu definierten Parkgrundstück, das sich auf der Ecke zwischen Borngasse und Franzstraße aufspannt. Die interne Wegeführung ist damit komplett entkoppelt vom öffentlichen Raum.
Die historische Straßenrandbebauung der Borngasse wird in Teilen durch die Neubebauung wieder hergestellt und geht in den „Pocketpark“ über. Auf der bestehenden zweigeschossigen Garage des Scheibenhochhauses am östlichen Teilabschnitt der Borngasse wird ein dreigeschossiger Neubau aufgesetzt, in dem u. a. das Betriebsrestaurant untergebracht werden soll. Dieser Neubau ist um sieben Meter zurückgesetzt, um auch hier dem Straßenraum ein großzügigeres Profil zu geben. Der Höhenversprung zwischen Marienplatz und Borngasse (von ca. 7,50m) wird durch eine großzügige Treppenanlage überwunden und so der wichtige Lückenschluss in der direkten Fußwegeverbindung / Raumabfolge Via Culturalis Bahnhof – Kapuziner-Karée – Innenstadt geschaffen. Am Kreuzungspunkt dieses Weges mit der Borngasse wird ein neuer Platz gestaltet, der „AachenMünchener Platz“, der gleichzeitig auch der repräsentative Vorplatz zum neuen zentralen Haupteingang der AachenMünchener werden wird.
Durch den AachenMünchenerPlatz an der Borngasse erhält das gesamte Quartier einen neuen städtischen Trittstein in der urbanen Folge der Via Culturalis. Das Direktionsgebäude der AM erhält einen repräsentativen Vorplatz, dessen Oberfläche mit mittelgrauen, großformatigen Betonplatten belegt ist.
Über unregelmäßig eingestreute Intarsien aus Edelmetallplatten in die Platzoberfläche wird ein formaler Bezug zum Fassadenthema des Neubaus aufgenommen und die gestalterische Einheit von Außenraum und Architektur gestärkt.
Vor der Post legt sich ein lineares Holzobjekt, das sich als städtisches Möbel versteht und mit Stufen den Höhenunterschied überwindet.
Eine Reihe von Bäumen steht über dem Stadtmöbel und lenkt in das Kapuzinerkarree über. Die Auswahl der Baumart leitet sich von den vorhandenen Gleditsien im Umfeld des Kapuzinerkarrees ab. Neben der erhöhten Aufenthaltsqualität unter den Bäumen haben sie die Aufgabe den Blick vom AM Neubau auf die Fassade des Cinekarrees zu brechen.